Betriebliche Positivität
Die Aufgabe … Gemütszustände auf- und auszubauen, die das Leben lebenswert machen.
Der positive Berater lenkt seine Wahrnehmung zunächst einmal auf das, was funktioniert, danach auf diejenigen Dinge, die das Potenzial haben, zukünftig für den Geschäftserfolg genutzt werden zu können.
Es müssen demzufolge nicht unmittelbar Schwächen beseitigt werden – außer sie sind überlebensrelevant, sondern zunächst soll danach gesucht werden, was funktioniert, was gelingt und Positivität aufbaut.
Als Beispiel sei hier auch die Engpasskonzentrierte Strategie von Wolfgang Mewes erwähnt, die sich explizit auf Stärken konzentriert, die es gilt, strategisch auf den Engpass des Kunden abzustimmen.
Definition betrieblicher Positivität
Betriebliche Positivität bezeichnet das Ausmaß an lebendig gedeihenden Phänomenen in einer Organisation auf organisationaler, individueller und interaktionaler Ebene.
Betriebliche Positivität lässt sich – je nach Schwerpunkt - in drei verschiedene Facetten gliedern.
- Zunächst beschreibt betriebliche Positivität das Florierende und Lebendige in einer Organisation (POS*), also das, was eine lebensspendende „Organisphäre“ ausmacht, zum Beispiel die organisationale Energie und systemische Stärken der Organisation. (Bruch/Vogel 2005, König/Volmer 2005)
- Bezogen auf das Individuum in einer Organisation meint Positivität den positiven (stärkenbasierten, funktionierenden) Entwicklungszustand des einzelnen Menschen, das Einbringen seiner ganz individuellen Stärken und seines kompetenten Umgangs mit Veränderungen und Belastungen. Dies ist das „psychologische Kapital“ des Unternehmens. (Peterson/Seligman 2004)
- Auf der Ebene der Interaktion bezeichnet Positivität den Nutzen von sozialen und psychologischen Faktoren in der Gemeinschaft mit anderen. Sie bezieht sich auf Handlungsweisen, die am Wohl anderer orientiert sind, wie z. B. Kollegialität, Beachtung der Bedürfnisse Anderer oder freiwilliges Arbeitsengagement.
* POS = Positive Organizational Scholarship